Spenden statt Schenken: Unterstützung des Ithaka Instituts


Biodünger schlägt Chemie - Eine Chance für Teebauern im Himalaya

Dank einer vom Ithaka Institut entwickelten Methode können Teebauern im Osten Nepals hocheffiziente Biodünger selbst herstellen und damit höhere Ernten und Qualität als mit herkömmlichen Chemiedüngern erzielen.
Die Umstellung auf biologischen Anbau eröffnet den Teebauern am Fuße des Himalayas neue Märkte mit sicherer Wertschöpfung.

Darjeeling kennt selbst unter Kaffeetrinkern fast jeder als berühmtestes Teeanbaugebiet der Welt. Es liegt wunderschön zu Füßen des Himalaya im Nordosten Indiens und schiebt sich wie ein Keil zwischen Nepal und Bhutan. Auch auf der anderen Seite der Grenze, in Nepal, werden die gleichen Teesorten im gleichen Klima und auf gleichen Böden produziert, doch nur wenige Spezialisten kennen Ilam Tee und entsprechend niedrig sind Nachfrage und Preise. Folglich wird ein großer Teil des Tees aus Ilam über die Grenze geschmuggelt, um von dort schließlich als Darjeeling verkauft zu werden - ganz so, wie jahrzehntelang die Weinberge Siziliens die Keller im Bordeaux gefüllt haben. Und so wie damals die berühmten Marken im Bordeaux verdienen auch hier vor allem die berühmten Gärten in Darjeeling an dem anrüchigen Geschäft.
Damit die Teebauern in Nepal wenigstens einigermaßen ihren Lebensunterhalt aus der Bewirtschaftung ihrer Teegärten bestreiten können, sind sie darauf angewiesen, maximale Ernten von ihren Feldern zu pflücken. Würden sie wie früher nur mit dem Kompost ihrer zwei Kühe und ohne Chemie düngen, würden die Ernten im Jahresschnitt nur etwa die Hälfte des Ertrages bringen, der mit synthetischen Stickstoffdüngern möglich ist. Selbst wenn die Bauern mit Bio-Tee etwas bessere Preise bei den Aufkäufern in der Region erzielen könnten: Die vergleichsweise geringeren Ernten fressen den Preisunterschied mehr als auf.

An diesem Punkt setzt die Arbeit des Ithaka Institutes an. Teebüsche werden ebenso wie Reben und Obstbäume einmal im Jahr beschnitten. Anstatt dieses Schnittholz verrotten zu lassen, können die Bauern es in einem einfachen Verfahren in Pflanzenkohle umwandeln. Im Winter 2015 wurden in einem ersten Dorf 12 Teebauern in dieser Methode unterwiesen.
Sodann wurden Sammelgruben für Rinderurin gegraben und mit eben dieser Pflanzenkohle befüllt, so dass die nährstoffreiche Flüssigkeit, die sonst ungenutzt den Berg hinabfloss, die unzähligen Poren der Pflanzenkohle mit organischen Nährstoffen auflädt. Diese (geruchsneutrale) Mischung aus Urin-beladener Pflanzenkohle wurde anschließend in die Wurzelzone der Teesträucher appliziert. Genauere Informationen über die Herstellung Pflanzenkohle basierter Biodünger finden Sie hier.

Die Resultate von zahlreichen seither durchgeführten Versuchen in zwei Dörfern ergaben, dass die Düngung mit Urin-Pflanzenkohle um durchschnittlich 20% höhere Erträge als konventionelle Chemiedüngung lieferten. Es ist also nicht nur gelungen, einen Biodünger im Teebau zu etablieren, der ebenso ertragssteigernd wie Chemiedünger ist, sondern diesen in der Wirksamkeit sogar noch übertrifft. Auf Basis dieser Ergebnisse sind nun immer mehr Teebauern in Ilam bereit, auf biologischen Anbau umzustellen. Im Frühjahr 2017 werden über 120 Teebauern an dem Programm teilnehmen und mit selbst hergestellten organischen Pflanzenkohle-Düngern feinste Bio-Tees herstellen.

Oben zu sehen:

  1. Die Umstellung auf optimierten biologischen Tee-Anbau wird die Schuldbildung vieler Kinder zahlen.  
  2. Einbringung der Urin-Pflanzenkohle-Substrate in die Wurzelzone der Teebüsche.
  3. Die Tee-Ernte ist Handarbeit und benötigt geschickte Hände und ein sicheres Auge, um bestimmte Qualitäten zu selektionieren.
  4. Typischer Teegarten in Barbote (Ilam) auf 2100 m über Meeresspiegel, wo es trotz subtropischen Klimas im Winter oft bitter kalt ist und im Sommer voller Nebelschwaden.

Um die Wertschöpfung für die Bauern zu sichern, hat das Ithaka Institut sich zudem verpflichtet, eine landeseigene Biozertifizierung zu initiieren, so dass die Bauern ihre besten Bio-Tees nicht mehr nach Darjeeling schmuggeln müssen, sondern als zertifizierte Qualitätsprodukte auf den internationalen Markt bringen können. Zudem konnten wir einen Hamburger Teehändler gewinnen, der die biologischen Tees dieser ersten 120 Familien aus Barbote (Ilam) in sein Sortiment aufnehmen wird.
Wer diese ersten 120 Teebauern in Ilam und das Projekt überhaupt unterstützen möchte, sei herzlich dazu eingeladen. Ithaka erhält für das Teeprojekt bisher keine öffentliche Förderung, aber die Ergebnisse sind einfach so überzeugend, dass wir vorangehen müssen. Als Dank für alle Unterstützer senden wir Ihnen im Frühjahr im Namen der Teebauern von Barbote (Ilam) ein Päckchen sonnengetrockneten, handgerollten Bio First Flush. Die Qualität, wie wir sie letztes Jahr schon verkosten konnten, wird Darjeeling vor Neid erblassen lassen. Und wir werden einmal mehr gezeigt haben, dass es Wert ist, die Dinge nicht hinzunehmen, sondern das tatsächlich Beste daraus zu machen.

Sollten Sie sich ebenfalls für eine (steuerlich absetzbare) Spende zur Förderung des biologischen Teeanbaus in Nepal entscheiden und damit konkrete Hilfe zur Selbsthilfe der Bauern am Fuße des Himalaya leisten, geben Sie bei Ihrer Spende bitte den Betreff: „First Flush Ilam“ an.

Das schweizerische Ithaka Institut, das insbesondere an der Entwicklung von Strategien für klimapositive Landwirtschaft arbeitet, ist seit einigen Jahren auch in Asien tätig. In Bangladesch, Indien, Bhutan und vor allem in Nepal werden Projekte durchgeführt, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, die Ökosysteme zu stabilisieren, die Nahrungsvielfalt zu verbessern und den Bauern in ländlichen Regionen ein wirtschaftliches Einkommen zu verschaffen. Ein zentraler Bestandteil der Methoden, die das Institut gemeinsam mit den Bauern vor Ort entwickelt hat, ist die Optimierung der organischen Düngung, um Chemiedünger zu ersetzen und durch die Umstellung auf biologischen Anbau eine höhere Wertschöpfung zu erzielen.



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